Arme sind häufiger krank
Beitrag von: Hermann Binkert
Auch in diesen Sommerwochen ist jeder Dritte der von uns Befragten (34 Prozent) krank – 17 Prozent leiden an einer physischen Erkrankung, jeder Elfte (9 Prozent) an einer psychischen Erkrankung und acht Prozent sowohl an einer physischen als auch an einer psychischen Erkrankung. 61 Prozent verneinen eine Erkrankung.
Auffallend sind die überdurchschnittlichen psychischen Erkrankungen bei den 18- bis 29-Jährigen (16 Prozent) im Verhältnis zu den über 30-Jährigen (6 bis 10 Prozent) und die überdurchschnittliche Zahl der physischen Erkrankungen bei den über 50-Jährigen (19 bis 26 Prozent) im Vergleich zu den unter 50-Jährigen (11 bis 14 Prozent). Die 18- bis 29-Jährigen (37 Prozent krank zu 58 Prozent nicht krank) und die 60- bis 69-Jährigen (41 Prozent krank zu 56 Prozent nicht krank) leiden am häufigsten an einer psychischen und/oder physischen Krankheit.
Interessant sind die Unterschiede im Blick auf die politische Selbstverortung: 56 Prozent derjenigen, die sich selbst links der Mitte verorten, sagen, dass sie derzeit an keiner Krankheit leiden. Unter jenen, die sich in der Mitte verorten, sind 63 Prozent nicht krank und unter den Befragten rechts der Mitte sogar 66 Prozent.
Noch deutlicher sind die Unterschiede, wenn man die Haushaltseinkommen vergleicht. Nur 45 Prozent der Bezieher von Haushaltsnettoeinkommen unter 1000 Euro sind nicht krank. 50 Prozent bei Haushaltseinkommen zwischen 1000 und weniger als 2000 Euro, 60 Prozent bei Haushaltseinkommen zwischen 2000 und weniger als 3000 Euro, 69 Prozent bei Haushaltseinkommen von 3000 und weniger als 4000 Euro und 76 Prozent bei Haushaltseinkommen von 4000 Euro oder mehr. Es gibt im Blick auf Gesundheit bzw. Krankheit eine deutliche finanzielle Komponente. Wer ein aus Sicht aller Befragten als wichtig eingeschätztes Thema wie Gesundheit anspricht, darf diesen Zusammenhang nicht außer Acht lassen.